Suchergebnisse für: Europa

Ist das Grundeinkommen finanzierbar? Sommer-Talk mit Clemens Rostock – 24.07. 19 Uhr – Grundeinkommen wird Grundsatz

“Im Mittelpunkt unserer Politik steht der Mensch mit seiner Würde und Freiheit.
Jeder Mensch ist einzigartig und frei und gleich an Würde und Rechten geboren.”

Grundeinkommen, Steuersystem, Andockpunkte grüner Programmatik

mit Clemens Rostock, MdL BB

Freitag, 24. Juli 2020 - 19 Uhr

Aus der virtuellen Sommer-Talk-Reihe: “Grundeinkommen wird Grundsatz”

Grundeinkommen klingt immer revolutionär, utopisch und für viele nicht finanzierbar. Aber ist es das wirklich? Was zeigt der Vergleich mit dem aktuellen Steuer- und Transfersystem? Wer zahlt was ein, wer bekommt was heraus?

Diese Fragen und ihr Bezug zu bereits bestehender grüner Programmatik soll in diesem Webinar erläutert werden. Es erläutert viele Grundlagen und richtet sich v.a. an Skeptiker*innen und Neueinsteiger*innen des Themas.

Referent: Clemens Rostock ist Volkswirt, war von 2014-2019 Landesvorsitzender in Brandenburg und ist seit 2019 im Landtag Brandenburg und dort u.a. arbeitspolitischer Sprecher.

Weiterlesen

Grünes Grundeinkommen – Sommer-Talk mit Michael Opielka – 23.07. 19 Uhr – Grundeinkommen wird Grundsatz

“Im Mittelpunkt unserer Politik steht der Mensch mit seiner Würde und Freiheit.
Jeder Mensch ist einzigartig und frei und gleich an Würde und Rechten geboren.”

Was ist ein Grünes Grundeinkommen?

mit Prof. Dr. Michael Opielka, Wissenschaftlicher Leiter des ISÖ – Instituts

Donnerstag, 23. Juli 2020 - 19 Uhr

Aus der virtuellen Sommer-Talk-Reihe: “Grundeinkommen wird Grundsatz”

Gibt es in der praktischen und ideellen Geschichte der Grünen so etwas wie ein „ideales“ Grundeinkommen?

Die Frage mag etwas abstrakt erscheinen. Im „Grundsatzprogrammentwurf“ der Grünen vom 26.6.2020 tauchen weder Begriff noch, auf den ersten Blick, die Idee des Grundeinkommens auf. Aber das muss und soll nicht so bleiben. Wenn das Grundeinkommen in das am Ende beschlossene Grundsatzprogramm einzieht und dann auch in das nächste Wahlprogramm für die Bundestagswahl 2021, dann wäre es womöglich sehr nützlich, wenn frau/man genauer wüsste, was frau/man eigentlich meint, wenn das Wort darin zu finden sein wird.

Im Programmentwurf taucht für die optimistische Leserin so etwas auf: in Paragraph 281 heißt es: „Existenzsichernde Sozialleistungen sollen Schritt für Schritt zusammengeführt und langfristig soll die Auszahlung in das Steuersystem integriert werden.“ Der Leser denkt: aha, die Grünen wollen langfristig eine „Negative Einkommensteuer“, ein „Bürgergeld“, das wollte doch auch die FDP.

Aber vielleicht wollen die Grünen das gar nicht, sondern ist mit dem Paragraphen das Götz-Werner-Modell gemeint, also die Integration des Grundeinkommens in das Konsumsteuersystem, also eine gigantische Erhöhung der Mehrwertsteuer und dafür ein Grundeinkommen für alle?

Oder noch etwas anders: vielleicht meinen die Grünen doch ein „richtiges“ Grundeinkommen, das entweder in Höhe des Existenzminimums oder als „partielles“ Grundeinkommen ohne Wohnkosten wie das Kindergeld ausgezahlt wird und nur logisch als Freibetrag im Steuersystem auftaucht, also die klassische „Sozialdividende“?

Oder muss man das Wort „Steuersystem“ eher metaphorisch lesen, so wie künftig mit der SPD-„Grundrente“, die auf innovative und wohl ziemlich komplizierte Weise Steuer- und Sozialversicherungssystem vermischt? Wäre dann auch eine Bürgerversicherung mit Grundeinkommen, also eine „Grundeinkommensversicherung“ von diesem Grundsatzparagraphen gemeint?

Die Grünen hatten in Schleswig-Holstein ein „Zukunftslabor“ auf den Weg gebracht (www.zlabsh.de), das Prof. Dr. Michael Opielka, als Leiter des ISÖ – Institut für Sozialökologie
koordinierte und wissenschaftlich begleitete. Ist da vielleicht etwas herausgekommen, was die Suche nach dem „Grünen Grundeinkommen“ erleichtert?

Weiterlesen

BGE im neuen Grundsatzprogramm? Sommer-Talk mit Stefan Ziller – 22.07. 19 Uhr – Grundeinkommen wird Grundsatz

“Im Mittelpunkt unserer Politik steht der Mensch mit seiner Würde und Freiheit.
Jeder Mensch ist einzigartig und frei und gleich an Würde und Rechten geboren.”

Grundeinkommen und Grundsatzprogramm

mit Stefan Ziller (MdA Berlin)

Mittwoch, 22. Juli 2020 - 19-21 Uhr

Aus der virtuellen Sommer-Talk-Reihe: “Grundeinkommen wird Grundsatz”

Das bedingungslose Grundeinkommen (BGE) fasziniert viele
Menschen. Bietet es eine realistische Lösung für den Sozialstaat der Zukunft? Kann das BGE jedem Gesellschaftsmitglied ein menschenwürdiges Leben ermöglichen? Seit Jahren diskutieren Bündnis 90/Die Grünen ihr Verhältnis zum Grundeinkommen.

Mit dem Grundsatzprogramm für die nächsten 20 Jahre steht nun eine Entscheidung an. Im Entwurf des Bundesvorstands steht nun: “Die Garantiesicherung schafft neben dem Existenzminimum die Möglichkeit zu sozialer und kultureller Teilhabe. Diese Garantie soll ohne weitere Bedingungen für jeden Menschen gelten, dessen eigenes Einkommen und Vermögen nicht ausreicht. Eigenes Tätigwerden muss sich immer lohnen und honoriert werden.”

Ich versteh dies als Umsetzung eines bedingungslosen Grundeinkommen in Form einer negativen Einkommensteuer, also der Verrechnung des Grundeinkommen mit den zu zahlenden Steuern.

Dies benennt der Entwurf des neuen Grundsatzprogramm explizit: “Existenzsichernde Sozialleistungen sollen Schritt für Schritt zusammengeführt und langfristig soll die Auszahlung in das Steuersystem integriert werden. So schaffen wir einen transparenten und einfachen sozialen Ausgleich. Verdeckte Armut wird überwunden.”

Sollten wir das Grundeinkommen in unserem Grundsatzprogramm nicht auch Grundeinkommen nennen? Welche Fragen sind bis zum Beschluss für ein Grundeinkommen noch zu diskutieren? Welche Lehren ziehen wir aus den Grundsatzdebatten und der Corona-Epedimie der letzten Monate für die sozialen Sicherungssysteme?

Referent: Stefan Ziller, MdA Berlin

Weiterlesen

Grundeinkommen und Armutsbekämpfung – Sommer-Talk mit Thomas Poreski – 21.07, 20 Uhr – Grundeinkommen wird Grundsatz

“Im Mittelpunkt unserer Politik steht der Mensch mit seiner Würde und Freiheit.
Jeder Mensch ist einzigartig und frei und gleich an Würde und Rechten geboren.”

Grundeinkommen als Mittel zur Armutsbekämpfung

Thomas Poreski, MdL BW

Dienstag, 21. Juli 2020 - 20 Uhr

Aus der virtuellen Sommer-Talk-Reihe: “Grundeinkommen wird Grundsatz”

Es gibt viele Vorschläge, wie ein Grundeinkommen umgesetzt werden könnte. In der Diskussion sollen das Grundeinkommen als eine Form der nachhaltigen Grundsicherung und die positiven Auswirkungen gegen Armut, die es haben kann, beleuchtet werden.

Das Bedingungslose Grundeinkommen wird seit der Corona-Pandemie wieder vermehrt diskutiert. Kann es tatsächlich ein Instrument sein, um soziale Ungerechtigkeit auszugleichen? Kann es in Ausnahmesituationen wie in den vergangenen Monaten verhindern, dass Menschen sich existenziell bedroht sind oder sich so fühlen?

Thomas Poreski, Mitglied des Landtages von Baden-Württemberg freut sich auf die Diskussion mit allen Interessierten!

Download: Folien zum Vortrag
Weiterlesen

Grundeinkommen und Erwerbsarbeit – Sommer-Talk mit Beate Müller-Gemmeke – 20.07, 19 Uhr

“Im Mittelpunkt unserer Politik steht der Mensch mit seiner Würde und Freiheit.
Jeder Mensch ist einzigartig und frei und gleich an Würde und Rechten geboren.”

Das Grundeinkommen: Stärkung oder Entwertung von Erwerbsarbeit

mit Beate Müller-Gemmeke, MdB

Montag, 20. Juli 2020 - 19 Uhr

Aus der virtuellen Sommer-Talk-Reihe: “Grundeinkommen wird Grundsatz”

Bei der Grundeinkommens-Debatte spielen die Auswirkungen auf die Erwerbsarbeit eine zentrale Rolle.

Für die einen stärkt das Grundeinkommen die Beschäftigten in der Arbeitswelt. Für die anderen ist es ein Kombilohn, der den Niedriglohnsektor verfestigt und Erwerbsarbeit entwertet. Wie würde sich ein Grundeinkommen auf den Arbeitsmarkt, Beschäftigung und Löhne auswirken? Motiviert es oder treibt es die Menschen in die Hängematte? Würden die Löhne steigen oder fallen? Entwertet ein Grundeinkommen die Erwerbsarbeit oder stärkt es die Beschäftigten und damit auch die Gewerkschaften?

Diese Fragen wollen wir mit der Bundestagsabgeordneten Beate Müller-Gemmeke, Sprecherin von GewerkschaftsGrün sowie Sprecherin für Arbeitnehmer*innen-Rechte und aktive Arbeitsmarktpolitik der grünen Bundestagsfraktion, diskutieren.

Weiterlesen

Sommer-Talk Grundeinkommen wird Grundsatz

“Im Mittelpunkt unserer Politik steht der Mensch mit seiner Würde und Freiheit.
Jeder Mensch ist einzigartig und frei und gleich an Würde und Rechten geboren.”

Online Sommer-Talk: "Grundeinkommen wird Grundsatz"

Grundeinkommen wird Grundsatz

Der selbst gesteckte Anspruch für das neue grüne Grundsatzprogramm ist hoch. Um dem gerecht zu werden, brauchen wir das Grundeinkommen! Deswegen:

Weitersagen: Das Grundeinkommen ist für alle da!

Grundeinkommen Wird Grundsatz

Dies ist eine Kampagne des Grünen Netzwerk Grundeinkommen im Rahmen der Diskussion des neuen Grundsatzprogramms 2020 von Bündnis 90/Die Grünen.

Das Grüne Netzwerk Grundeinkommen ist ein loser Zusammenschluss von schwerpunktmäßig bei der Grünen Partei engagierten Mitgliedern, die ein bedingungsloses Grundeinkommen für eine zentrale Antwort auf die ökonomischen, sozialen und ökologischen Probleme unserer Zeit halten.

Ziel des Grünen Netzwerk Grundeinkommen ist es, die politischen Entscheidungen innerhalb der Partei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in Richtung eines bedingungslosen Grundeinkommens auf den Weg zu bringen.

Zum Netzwerk gehören auch Abgeordnete in Landesparlamenten, im Bundestag und im Europaparlament, die sich für ein Grundeinkommen einsetzen.

Darüber hinaus pflegen wir auch Kontakte zu anderen, im Bereich Grundeinkommen relevanten Organisationen, wie dem plattformunabhängigen Netzwerk Grundeinkommen, den Sozialverbänden und auch zu Protagonisten in anderen Parteien.

Grundeinkommen wird Grundsatz

“(323) Existenzsichernde Sozialleistungen sollen Schritt für Schritt zusammengeführt und langfristig soll die Auszahlung in das Steuersystem integriert werden. So schaffen wir einen transparenten und einfachen sozialen Ausgleich. Verdeckte Armut wird überwunden.

Dabei orientieren wir uns an der Leitidee eines Bedingungslosen Grundeinkommens.”

(Grundsatzprogramm Bündnis 90/Die Grünen, Abs. 323)

Grundeinkommen IST Grundsatz!

Ein Meilenstein in der Parteigeschichte und ein großartiger Erfolg für unsere Kampagne: Am 22. November 2020 beschloss die Bundesdelegiertenversammlung von Bündnis 90/Die Grünen mit knapp 62% der Delegierten, die “Leitidee Grundeinkommen” in das neue Grundsatzprogramm der Partei aufzunehmen. Wir danken allen, die sich dafür eingesetzt und allen, die diesem Änderungsantrag (Absätze 321-323) zugestimmt haben!

Grundeinkommen ist Grundsatz!

Bundestagswahl 2021

Schritt für Schritt zum Grundeinkommen - sei dabei!

Im Grünen Netzwerk Grundeinkommen setzen wir uns dafür ein, dass die Idee des bedingungslosen Grundeinkommen auch in die politische Gestaltung auf allen Ebenen einfließt. Dafür arbeiten wir in Arbeitsgruppen an Projekten, damit in künftigen Wahlprogrammen und Koalitionsverträgen auch entsprechende Schritte in die Richtung unserer Leitidee stehen. Abonniere unsere Info-Liste, um von künftigen Initiativen und Aktionen zu erfahren!


Mit der Eintragung akzeptieren Sie unsere Datenschutzerklärung: https://wiki.verdigado.com/dokumentation/datenschutz

Debatten zum Grundeinkommen

Grün. Europa! Grundeinkommen?

Mit unseren Gästen aus ganz Europa haben wir bei unserer Highlight-Veranstaltung darüber diskutiert, wieso das Grundeinkommen aus grüner und aus europäischer Perspektive unbedingt in das neue grüne Grundsatzprogramm gehört.

Details zur Veranstaltung hier.

Grundeinkommen im Entwicklungskontext

Sommer-Talk

Referent*innen zum Grundeinkommen

Fragen und Antworten zum Grundeinkommen

Weder für ein Grundeinkommen noch für eine Grundsicherung gibt es im politischen Diskurs eine eindeutige Begriffsbestimmung. Folgende Definitionen entsprechen jedoch dem allgemeinen Konsens:

Das Grundeinkommen steht (1.) allen BürgerInnen auf Basis eines individuellen Rechtsanspruchs zu. Es ermöglicht gesellschaftliche Teilhabe, ist (2.) nicht an das Einkommen oder das Vermögen und (3.) auch nicht an die Bereitschaft eine Erwerbsarbeit auf zu nehmen gekoppelt. Laut dem deutschen Netzwerk Grundeinkommen muss ein Grundeinkommen (4.) auch Existenz sichernd sein. Das Grundeinkommen setzt zudem am Anfang des Einkommensverteilungsprozesses an. Erst würde ein Grundeinkommen ausgezahlt, das dann durch andere Einkünfte ergänzt würde. Die Grundsicherung hingegen setzt am Ende des Einkommensverteilungsprozesses an. Also dann, wenn die Primär- und Sekundäreinkommen nicht ausreichen.

Die Grundsicherung ist eine bedarfsgeprüfte Leistung, die dem Subsidiaritätsprinzip unterworfen ist. Sie ist haushaltsbezogen und orientiert sich an dem Prinzip der Nachrangigkeit. In der Bundesrepublik gibt es mehrere Grundsicherungssysteme wie z.B. das Arbeitslosengeld II, das Sozialgeld und die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung.

Gerechtigkeit thematisiert die Verteilung von Gütern, Chancen, Fähigkeiten und/oder sozialen Positionen zwischen Individuen, Gruppen oder Gesellschaften. Nach John Rawls ist Gerechtigkeit sogar die erste Tugend sozialer Institutionen. Welches Verteilungsprinzip, das beste, gerechteste, am besten begründeste oder rechtfertigbare ist, und welche Verteilungsdimension (Güter, Chancen, Fähigkeit, soziale Positionen) die wichtigste ist, ist umstritten. Ein zentraler Konflikt dreht sich um das Verhältnis von Freiheit und Gleichheit. Einige behaupten, dass sich diese Prinzipien ausschließen oder zumindest sich nicht beide gleichermaßen verwirklichen lassen. Andere, wie John Rawls und Philippe van Parijs, haben Vorschläge unterbreitet, wie diese beiden Prinzipien miteinander vereinbart werden können. (Siehe auch die angelsächsische Debatte, die unter dem Stichwort „distributive justice“ (verteilende Gerechtigkeit) geführt wird.)

Seit der Industriellen Revolution Anfang des 19. Jahrhunderts hat sich eine Industriegesellschaft entwickelt, in deren Mittelpunkt die Erwerbsarbeit steht. Nur wer eine Erwerbsarbeit hatte, konnte sich und seine Familie ernähren. Für die, die das nicht konnten, wurde das Fürsorgesystem entwickelt. Heute rückt die klassische (Industrie-) Erwerbsarbeit immer mehr in den Hintergrund. Viele sprechen von der „Wissens-/Dienstleistungsgesellschaft“ im 21. Jahrhundert. In dieser „Neuen“ Gesellschaft werden die stetigen Erwerbsbiografien immer seltener. Das Fürsorgesystem – konzipiert für Minderheiten – gerät in eine Schieflage, da immer größere Teile betroffen sind.

In der Debatte ist zwischen Erwerbsarbeit, Arbeit in der Familie und Arbeit als bürgerlichem Engagement zu unterscheiden. Ein Grundeinkommen „entlohnt“ die beiden letzt genannten Arbeitsformen.

In keinem Grundeinkommensmodell wird ein Geldbriefträger zu Friedrich Merz fahren, und ihm, sagen wir 800,- € im Monat überbringen (Herr Merz würde deswegen vermutlich auch gar nicht zur Haustür gehen). In allen realistischen Modellen wirkt ein Grundeinkommen für BürgerInnen mit höherem Einkommen wie ein Steuerfreibetrag. Vom Einkommen des Herrn Merz (ca. 1 Mio. €/ Jahr) wird also ein Betrag, der von der Höhe des Grundeinkommens abhängt, abgezogen, und darauf seine Einkommensteuerschuld berechnet. Die wird dann allerdings etwas mehr sein als jetzt. Damit finanzieren die Einkommens- und VermögensbezieherInnen ab einem bestimmten Gesamteinkommen die etwas weniger Reichen. Es handelt sich also in erster Linie um ein Umverteilungssystem von oben nach unten.

Das ist die harte Nuss: Wir kommen von Herrn Ackermann auf den „armen Schlucker“, der keinerlei Einkommen hat. Da er ein genauso wichtiger Teil unserer Gesellschaft ist und er leben können muss (in unserer arbeitsteiligen Gesellschaft ist es aussichtslos, dass er sich – wie vielleicht noch in Agrargesellschaften – selbst versorgt) erhält er ein Grundeinkommen als „negative“ Einkommensteuer ausgezahlt. Gelingt es ihm, eine Erwerbsarbeit zu ergattern, wird sein „Zuverdienst“ angerechnet. Diese Anrechnung muss so gestaltet werden, dass es sich für ihn lohnt, eine Erwerbsarbeit aufzunehmen. Also zum Beispiel jeder zweite verdiente Euro bleibt ihm. Sobald er mehr als das doppelte eines Grundeinkommens verdient, wird er vom Nettoempfänger zum Nettozahler. Er zahlt mehr in das System ein als er durch das Grundeinkommen bekommt.

Die Höhe ist ein entscheidender Faktor bei der Realisierung eines Grundeinkommens. Ist sie zu niedrig, können die Menschen nicht davon leben und der Druck steigt, extrem niedrig bezahlte Beschäftigungsverhältnisse annehmen zu müssen. Ein niedriges Grundeinkommen muss also zumindest durch Grundsicherungselemente ergänzt werden, dass auch diejenigen, die keine Erwerbsarbeit bekommen, davon leben können. Natürlich wäre es wünschenswert ein ausreichend hohes Grundeinkommen zur Verfügung zu stellen, von dem alle Menschen leben können. Der Finanzierungsaufwand setzt der Höhe des Grundeinkommens Grenzen. Eine Umverteilung des gesamten Volkseinkommens ist politisch nicht durchsetzbar.

Die Einführung eines Grundeinkommens muss mit der Reform der Finanzierungsbasis der Sozialversicherungen einher gehen, damit die Finanzierung zumindest teilweise vom Faktor Arbeit entkoppelt wird.

Es gibt eine ganze Reihe von wissenschaftlichen Untersuchungen und Modellen, die zeigen, dass ein Grundeinkommen finanzierbar ist (Strengmann-Kuhn/Opielka, Ulmer Kreis etc.).

In jedem seriösen Grundeinkommensmodell verschlechtert sich die Höhe der Leistungen für Menschen nicht, die Hilfe benötigen. Dasselbe gilt für die soziale Infrastruktur (Bildung, Kinderbetreuung, Mobilität etc.).

In einem Punkt sind alle Menschen gleich: Wenn man ihnen Anreize bietet, werden sie aktiv. Sofern also die Regelungen so sind, dass sich ein „Zuverdienst“ lohnt, ist nicht zu befürchten, dass am nächsten Tag die Wirtschaft still steht. Es gibt aber auch Menschen, deren Wertesystem so ist, dass sie mit unserem Wirtschaftssystem nichts anfangen können: Aussteiger, Verneiner! Diese Menschen gibt es auch heute, und es wird sie auch weiter geben. Ein Grundeinkommen ist kein Allheilmittel, das alle unsere gesellschaftlichen Probleme löst.

Für Kinder ersetzt es das jetzige Kindergeld und schafft damit die Grundlage zur Beseitigung von Kinderarmut, die in unserer Gesellschaft in immer stärkerem Maße um sich greift. Für Heranwachsende ersetzt es das BaFög und andere Leistungen für Auszubildende.

Die „Zahnarztgattin“ muss nicht ewig Zahnarztgattin sein. Durch ein Grundeinkommen hat sie wirtschaftliche Handlungsunabhängigkeit. Die Individualisierung kommt besonders Frauen zugute. Teilzeitarbeit wird für sie (wie auch für alle anderen) attraktiver gemacht. Es ist das Gegenteil von einer „Herdprämie“.

Netzwerk Grünes Grundeinkommen

Das Grüne Netzwerk Grundeinkommen ist ein loser Zusammenschluss von schwerpunktmäßig bei der Grünen Partei engagierten Mitgliedern, die ein bedingungsloses Grundeinkommen für eine zentrale Antwort auf die ökonomischen, sozialen und ökologischen Probleme unserer Zeit halten.

Ziel des Grünen Netzwerk Grundeinkommen ist es, die politischen Entscheidungen innerhalb der Partei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in Richtung eines bedingungslosen Grundeinkommens auf den Weg zu bringen.

Zum Netzwerk gehören auch Abgeordnete in Landesparlamenten, im Bundestag und im Europaparlament, die sich für ein Grundeinkommen einsetzen.

Darüber hinaus pflegen wir auch Kontakte zu anderen, im Bereich Grundeinkommen relevanten Organisationen, wie dem plattformunabhängigen Netzwerk Grundeinkommen, den Sozialverbänden und auch zu Protagonisten in anderen Parteien.

Bundestreffen des Grünen Netzwerks Grundeinkommen am 15.9.18 von 11 bis 17 Uhr in Erfurt

Meldet Euch bitte bis spätestens 7.9.18 an (per Mail an kontakt@gruenes-grundeinkommen.de). Gebt bei der Anmeldung bitte an, ob Ihr Essen haben wollt.

Für 10 Euro gibt es Suppe (zwei Sorten, Kartoffel-Karotten und Ingwer-Kürbis, beide vegan) sowie Kuchen (Streuselkuchen und Rührkuchen mit Schokolade).

Wer sich bis dahin nicht angemeldet hat, kann trotzdem kommen, muss sich aber selbst mit Essen versorgen.

Bitte leitet die Einladung auch über Eure Landes- und Kreisvorstände und über die einschlägigen Landes- und Bundesarbeitsgemeinschaften oder sonstige Verteiler weiter.
Sie alle können teilnehmen, wenn sie wollen und/oder für Interessierte Reisekostenzuschüsse bewilligen. Eventuell kombiniert mit Verzichtspenden.

Auch mit dem Grünen Netzwerk Grundeinkommen Sympathisierende sind herzlich eingeladen.

Obwohl wir Parteimitgliedschaft empfehlen, sind Parteibücher keine Teilnahme-Voraussetzung.

WICHTIG: Falls Ihr organisatorische Fragen habt, wendet Euch bitte an Karl-Heinz (kh.stammberger@web.de, Mobil-Nr 0171/108 12 67).

Hier der Einladungstext:

Liebe Freundinnen und Freunde,

wir laden Euch zum nächsten Bundestreffen des Grünen Netzwerks Grundeinkommen am 15.9. von 11 bis 17 Uhr in Erfurt ein.

Ort: Erinnerungsort Topf & Söhne – die Ofenbauer von Auschwitz, Sorbenweg 7www.topfundsoehne.de Wir bitten um eine Anmeldung per Email an kontakt@gruenes-grundeinkommen.de mit einer verbindlichen Angabe, ob Du ein Essen möchtest. Es wird eine vegetarische Suppe und Kuchen zu einem günstigen Preis geben. Spontane Teilnahme an dem Treffen ist natürlich möglich. Wer sich nicht angemeldet hat, muss sich aber selbst mit Essen versorgen.

Auf der Tagesordnung steht u.a. die Wahl des Koordinationsteams von vier Personen. Überlegt Euch bitte, ob Ihr kandidieren möchtet.

Wir schlagen Euch folgende Tagesordnung vor:

1)      Begrüßung und Vorstellungsrunde

2)      Berichte

  1. Aus den Ländern, Kreisverbände und Kommunen
  2. Zukunftslabor Schleswig-Holstein
  3. Green European Foundation/ Finnland
  4. BGE 17-Tour
  5. Digitalisierungskongress in Frankfurt
  6. GewerkschaftsGrün und Gewerkschaften

3)      „Hartz IV überwinden“/ Grünes „Garantiesicherungsmodell“

  1.  Bericht zu Prozessen in Bundestagsfaktion und BAG WiFi
  2.  Diskussion dazu

4)      Grundsatzprogrammprozess

  1. Wie bringen wir uns als Netzwerk dabei ein und welches Ziel haben wir

5)      Europawahlprogramm

6)      Aktivitäten und Vernetzung über- und unparteilich

7)      Wahl des Koordinationsteams

8)      Verschiedenes

In der Mittagspause wird es eine Führung durch das Haus geben.

Mit grünen Grüßen

Euer Koordinationsteam